Viele Frauen "leiden" unter Myomen: in Mitteleuropa lassen sich diese gutartigen Tumoren bei ca. 20% aller Frauen nachweisen. In Afrika zum Beispiel ist die Inzidenz deutlich höher.
Es wird seit Jahren darüber kontrovers diskutiert, ob Myome zu einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko führen. Wissenschaftler der Vanderbild University (USA) haben nun das Abortrisiko von Schwangeren mit und ohne Myome verglichen. Hierzu wurden neun - für diese Fragestellung relevante - Untersuchungen ausgewertet. insgesamt wurden damit die Daten von 21829 Schwangeren analysiert. Es fand sich bei den Schwangeren mit Myomen kein erhöhtes Abortrisiko (RR 1,16: 95% KI 0.80-1,52).
Einschränkend muß man zu der Interpretation der Studie folgendes anmerken: nur 2 der o.g. Studien haben differenziert, ob das Fehlgeburtsrisiko von der Größe und/oder Anzahl der Myome abhängt. Diese beiden Studien kamen zu widersprüchlichen Ergebnissen.
Fazit: Die grundsätzliche Annahme dass Uterusmyome zu einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko führen scheint so nicht mehr haltbar zu sein. Dies muß z.B. bei der Indikationsstellung für chirurgische/laparoskopische Eingriffe beachtet werden. Es bleibt dabei, dass die Beratung betroffener Frauen die individuelle Situation berücksichtigen muß und dass dabei auch die jeweilige Ausprägung der myomatösen Veränderung dabei bedeutsam ist.
Literatur: Sundermann AC et al. Leiomyomas in pregnancy and spontaneous abortions. a systematic Review and meta-Analysis. Obstet Gynedol 2017; 130: 1065-1072